Abbildung einer Schreibmaschine auf einem Schreibtisch mit Papieren, einer Kaffeetasse, einer Brille, einer Feder und Herbstblättern. Text: „Bücherbrief IV/2022 Rückblick & Ausblick.

Bücherbrief IV/2022


07.01.2023

  • Magazin

Das neue Jahr ist nun bereits ein paar Tage alt, dennoch möchte ich die Gelegenheit noch einmal für einen obligatorischen und kurzen (versprochen!) Jahresrückblick nutzen.

Intern

Das Jahr 2022 war im Grunde genommen eine konsequente Fortführung des vorherigen Jahres. Die Besucherzahlen steigen langsam, aber stetig und ich bin immer wieder erstaunt und dankbar, wie viele Aufrufe der eine oder andere Beitrag im Laufe der Zeit findet, zumal die Datenerfassung mehr als nur lückenhaft erfolgt. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Leserinnen und Lesern bedanken, die sich die Zeit nehmen und meine Beiträge lesen und oft sogar noch kommentieren! Letzteres gelingt mir auf anderen Blogs leider viel zu selten, weshalb ich es umso mehr zu schätzen weiß, wenn jemand diese Zeit aufwendet.

Hintergrund ist mein immerwährendes Zeitproblem. Ich stecke gut und gerne bis zu fünf Stunden in eine Rezension und damit ist meine Blogzeit innerhalb einer Woche so gut wie aufgebraucht – der Rest fließt in der Regel in technische Hintergrundarbeiten oder die Vorbereitung von einzelnen Formaten wie der Klassikervorschau oder den Literatur Links. Ich hoffe, dass ich mit dem monatlichen Format der Linktipps meine Wertschätzung gegenüber der Arbeit anderer Blogger wenigstens ansatzweise zum Ausdruck bringen kann, auch wenn dies natürlich keine Kommentare ersetzen kann.

Rückblick

Aufgrund der Winterpause erschienen in diesem Quartal „nur“ 11 Rezensionen, was die Gesamtzahl für das Jahr 2022 auf 47 Rezensionen hochgeschraubt hat. Ursprünglich habe ich vorgehabt, 52 Rezensionen im Jahr zu veröffentlichen. Dabei habe ich allerdings unterschätzt, wie viel Aufmerksamkeit die Arbeit an einem Blog kostet und erkannt, dass Pausen doch ein recht überzeugendes Konzept darstellen. In Zukunft werde ich also immer wieder Pausen einlegen, die Zeiträume aber kürzer halten als beispielsweise im letzten Sommer.

Was die Aufrufzahlen angeht, bin ich hin und her gerissen. Einerseits bin ich immer wieder erstaunt, dass auch noch ältere Rezensionen immer wieder ihre Leser finden, ohne dass ich dafür weiteren Aufwand betreiben müsste. Andererseits gibt es mir schon zu denken, wenn „einfache“ Listenbeiträge wesentlich häufiger gelesen werden als Rezensionen, die einen größeren Erstellungsaufwand abverlangen. Während Rezensionen nach ihrer Veröffentlichung einige Zeit benötigen, um über die üblichen Suchmaschinen Leser zu finden, gehen Beiträge wie meine Klassikervorschau oder auch mein bislang einziger TTT-Beitrag 10 besondere Schmuckausgaben quasi „durch die Decke“ und erhalten konstant viele Leser.

Jedenfalls weiß ich jetzt, warum sich Listen Beiträge á la „Die besten zehn/zwanzig/xxx …“ so großer Beliebtheit erfreuen. Ich werde dennoch nicht von meinem Fokus auf Rezensionen abweichen, zu wichtig ist mir die damit verbundene Reflexion über meine Lektüre.

Besondere Lesehighlights des Jahres hervorzuheben fällt mir nicht leicht. Nicht, dass mich so wenig Bücher begeistert hätten – im Gegenteil. Es hat mehr damit zu tun, dass ich nicht jedes Buch, dass ich lese, auch hier rezensiere und zudem die meisten Rezensionen einige Zeit auf ihre Veröffentlichung warten müssen, sodass es nicht ungewöhnlich ist, dass eine Rezension aus dem Jahre 2021 erst im Jahr 2022 erscheint. Dennoch habe ich versucht, 9 Werke hervorzuheben, die mich aus den verschiedensten Gründen heraus begeistert haben.

Lesehighlights 2022

Auf einer Holzunterlage liegt ein Buch mit dem Titel „Im Westen Nichts Neues“.

Erich Maria Remarque – Im Westen nichts Neues

Auf einer Holzfläche liegt ein Buch mit dem Titel „Vater Goriot“ von Honoré de Balzac.

Honore de Balzac – Vater Goriot

Ein Buch mit dem Titel „Die besten Geschichten“ von O. Henry auf einer Holzoberfläche. Das Cover zeigt eine Illustration von Menschen in leuchtenden Farben.

O. Henry – Die besten Geschichten

Cover von „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway, mit der Silhouette eines Mannes, der auf einem nebligen Gewässer fischt.

Ernest Hemingway – Der alte Mann und das Meer

Ein Buch mit dem Titel „Ich und Jimmy“ von Clarice Lispector mit einem farbenfrohen, abstrakten Cover mit einem Gesicht und verschiedenen Mustern, platziert auf einer Holzoberfläche.

Clarice Lispector – Ich und Jimmy

Das Bild zeigt das Buch „Djamila“ von Tschingis Aitmatow mit Illustrationen von Kat Menschik, platziert auf einer Holzoberfläche. Der Umschlag zeigt ein Muster aus gelben Weizenhalmen.

Tschingis Aitmatow – Djamila

Auf einer Holzfläche liegt ein Buch mit dem Titel „Der Mensch aus dem Restaurant“ von Iwan Schmeljow. Das Cover zeigt eine abstrakte Illustration in Rot- und Schwarztönen.

Iwan Schmeljow – Der Mensch aus dem Restaurant

Ein deutsches Buch mit dem Titel „Der traurige Henker“ von Fritz Leiber mit einem illustrierten Cover, auf dem zwei gepanzerte, mit Waffen ausgestattete Figuren vor einem hölzernen Hintergrund abgebildet sind.

Fritz Leiber – Der traurige Henker

Ein Buch mit dem Titel „Sister Carrie“ von Theodore Dreiser mit einer Coverillustration einer Dame in einem blauen Kleid und Hut, die auf einer Holzoberfläche steht.

Theodore Dreiser – Sister Carrie

Ausblick

Nach der gut zweiwöchigen Winterpause wird es im gewohnten Rhythmus weitergehen. Es wird also zumindest jeden Freitag eine neue Rezension erscheinen, mehr kann und möchte ich nicht versprechen. Für dieses Quartal ist bereits absehbar, dass ein Schwerpunkt der Rezensionen im phantastischen Bereich liegen wird. Freunde der Klassiker werden dabei natürlich nicht ganz außen vor bleiben, aber momentan tummle ich mich zu gerne in phantastischen Welten. Daher könnt ihr euch auf Rezensionen zu Werken von Ernest Hemingway, Walter Moers, Jack Vance, Robert Asprin und vielen mehr freuen!


Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Das war mein Rückblick auf das Jahr 2022, der erste Rückblick für das Jahr 2023 wird voraussichtlich am 4. April 2023 erscheinen. Den letzten Rückblick findest du hier.

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Michael Mittelhaus
29.01.2023 19:07

Hallo Eugen, Deinen Seufzer darüber, wieviel man schafft zu rezensieren und welche Arbeit hinter einer Rezension steckt, kann ich sehr gut nachvollziehen. Und ich finde es gut, wenn Du das deutlich machst.

Ich finde, dass Du sogar viel rezensierst, ich bin zur Zeit auf zwei Rezis pro Monat herunter. Nur weil meine Frau auch im Blog schreibt (seit September), kommt noch eine grössere Anzahl zustande.
Aber was machts? Lesen ist schön, das Schreiben über Gelesenes wunderbar, kommt es da auf Zahlen an?
Mir gefällt besonders gut, wieviel »ältere« Bücher Du aufgreifst und vorstellst. Denn es gibt ja so viel tolle Bücher aus den letzten 250 Jahren, dass es ein riesiger Verflust wäre, wenn man nur das liest und rezensiert, was in den letzten Jahren erschienen ist.
Du hast da wirklich sehr schöne Titel herausgepickt als Highligts 22: Schwester Carrie z.B., Balzacd, Remarque, Aitmatow, Hemingway – beachtlich!

Grüsse aus Berlin, Michael

Eugen
30.01.2023 06:51

Hallo Michael,

Vielen Dank für dein Feedback! Es ist schön zu hören, dass es nicht nur mir so geht  🙂 

Ich bin mir auch unsicher, ob die Anzahl an Rezensionen langfristig haltbar ist. Mein Vorteil ist, dass ich den Blog mit einigen Rezensionen in der Hinterhand gestartet habe und so einen kleinen „Vorsprung“ habe. Manchmal schaffe ich in einem Monat keine einzige Rezension und manchmal schaffe ich dann doch drei Rezensionen in einer Woche. Der Regelfall ist aber eine pro Woche.
Aber wie du schon geschrieben hast, letztlich spielen Zahlen keine entscheidende Rolle. Das, was dahinter steht, ist das Wichtigste – schließlich hat uns das doch zum Bloggen gebracht und nicht umgekehrt!

Vielen Dank, das Lob kann ich nur zurückgeben – die Auswahl auf deinem Blog spricht ja für sich (und für deine Frau und dich)!  🙂 

Miss Booleana
28.01.2023 20:19

Unfassbar, die Schmuckausgaben sind an mir vorbeigegangen! Das muss ich doch gleich mal nachholen 🙂
Ansonsten … ich bin ja noch nicht solange hier dabei, aber ich lese gern mit. Freut mich von daher, dass 2022 ein schönes Blogjahr war – so deute ich das mal. Was wieviele Aufrufzahlen bekommt ist wohl das Geheimnis und die letzte große Herausforderung des Bloggens, ich weiß nicht. Mein Eindruck war, dass das Microblogging und vielleicht auch ein gewisses damit einhergehendes Ueberangebot verursachen, dass niemand mehr gern lange Beiträge liest. Das ist für mich ein kleines Problem, ich bin nicht gut darin mich kurz zu fassen … aber ich lese auch gern mal längere Beiträge also… weiter so ! 😀 Viel Spaß in 2023

Eugen
30.01.2023 06:37
Antwort an  Miss Booleana

Ich glaube schon, dass die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Menschen unter den Microblogging-Diensten leidet. Allerdings hoffe ich, dass zumindest oder gerade auch Buchleser davon weitestgehend verschont bleiben und in der Lage sind, auch mal längere Texte zu lesen – aber da spielen sicherlich auch andere Gründe mit rein, die nicht im Text selber angelegt sind  🤔 
Vielen Dank, das wünsche ich dir auch!  😀 

Flo
Flo
07.01.2023 11:07

Passenderweise kommt – zumindest laut Plan – ja dieses Jahr auch endlich was neues von Moers. Diesmal sogar wieder richtig schöne 700 Seiten  😍  (Für den der Verlag auch ordentlich hinlangt, aber das ist ein anderes Thema)
Alleine damit ist 2023 aus Lesersicht ein gutes Jahr 🙂 Und ich wünsche dir, dass es auch ansonsten ein tolles Jahr für dich wird und freue mich auf viele interessante Blogbeiträge von dir.

Eugen
08.01.2023 13:20
Antwort an  Flo

Wenn man den Videos glauben darf, dann scheint ja zumindest das Manuskript schon beim Verlag zu sein – wir dürfen also vorsichtig optimistisch sein  😀  (und der Preis für die Rechte dürfte wohl den happigen Verkaufspreis erklären…)

Vielen Dank, dasselbe wünsche ich dir natürlich auch!  🙂