
Do not eat!
von Kevin Hearne
29.03.2024
- Science-Fiction
Mit Do not eat! versucht sich der amerikanische Fantasy-Autor Kevin Hearne an einer humorvollen Science-Fiction-Geschichte. Kann das gut gehen?
Ein missglückter Tag
Der Physiker Clint Beecham hat schon bessere Tage erlebt: Eigentlich wollte er nur mit seinem besten Freund Derek im Rocky Mountain National Park wandern gehen. Allerdings wird er dann zusammen mit 50 000 weiteren Menschen von Aliens entführt. Und soll neben seinem Status als Notproviant die künftige Invasion der Aliens vorbereiten. Doch so leicht lässt sich die Menschheit nicht unterkriegen…
Klischee über Klischee
Der amerikanische Schriftsteller Kevin Hearne ist hierzulande vor allem als Autor der humorvollen und neun Bände umfassenden Fantasy-Reihe rund um den Eisernen Druiden bekannt. Mit „Do not eat“ wagte er den Sprung in das Science-Fiction-Genre.
Was sich zunächst nach einer unterhaltsamen Parodie anhört, entpuppt sich als Aneinanderreihung von altbekannten Klischees: Aliens entführen Menschen, streben die Weltherrschaft an und stoßen natürlich auf handfesten Widerstand.
Das haben wir alles so schon tausendmal gesehen oder gelesen. Hearne unternimmt nicht einmal den Versuch, diesem Sub-Genre (?) etwas Neues abzugewinnen. Stattdessen lässt er kein Klischee aus (Sondenuntersuchungen!) und bewegt sich hart an der Grenze zwischen Literatur und albernem Klamauk.
Albern und Obszön
Durch die Geschichte führt uns der Ich-Erzähler Clint in Form von mehr oder weniger chronologischen Tagebucheinträgen. Allerdings spielt die Erzählform ohnehin keine große Rolle. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es kaum Beschreibungen und keine wirkliche Handlung gibt. Im Grunde folgt wahl- und pausenlos ein Ereignis auf das nächste.
Dabei ist sich unser Autor für keinen noch so obszönen Witz zu schade und würzt die Geschichte im weiteren Verlauf mit recht expliziten Schilderungen von Gewalt, die gegen Ende des Bandes Überhand nehmen. Die wenigen gesellschaftskritischen Einschübe gehen unter.
Im Endeffekt haben wir es mit einer kurzweiligen Erzählung zu tun, die keinerlei Besonderheiten aufweist und lediglich solide Unterhaltung für einen verregneten Nachmittag bietet. Nicht weniger, aber definitiv auch nicht mehr.
Handwerklich solide Mogelpackung
Der kleine Band aus dem Knaur Verlag ist handwerklich solide verarbeitet. Wir erhalten ein handelsübliches Hardcover mitsamt Klebebindung und ohne Leseband. Der Einband weist zwar keinerlei Bezüge zur Handlung auf, sieht aber recht hübsch aus. Es weckt die Neugier der Leser und erfüllt damit seinen Zweck.
Gerade weil die von Urban Hofstetter übersetzte Geschichte nur 129 Seiten umfasst und danach beinahe fünfzig Seiten Leseprobe folgen, ohne dass dies vom Verlag kenntlich gemacht wird, handelt es sich im Grunde um eine Mogelpackung, die definitiv nicht den offiziellen Preis wert ist.
Pro/Contra
Pro
- Alberne Geschichte
- Hohes Erzähltempo
Contra
- Alberne Geschichte
- Durch die lange Leseprobe eine Mogelpackung
Fazit
Do not eat! von Kevin Hearne ist eine solide Geschichte, die ausschließlich Freunde des albernen Humors ansprechen möchte. Alle anderen sollten die Finger von dieser Kurzgeschichte lassen.
autor: Kevin Hearne
Titel: Do not eat!
Seiten: 176
Erscheinungsdatum: 2022
Verlag: Knaur Verlag
ISBN: 9783426227398
Übersetzer: Urban Hofstetter
illustratoren: –






