Drei Bücher, darunter „Utoverväg“, „Liebesgeschichten“ und „Drei Kameraden“, stehen aufrecht auf braunem Papier mit Roboter-Muster. Daneben liegt ein buntes Lesezeichen mit einer Roboter-Illustration.

Bookbot.de – Gebrauchte Bücher kaufen und verkaufen


13.09.2024

  • Magazin

[Werbung] Ich liebe es, neue und hochwertige Klassikerausgaben in den Händen zu halten. Leider würde ich mich aber schnell in den finanziellen Ruin treiben, wenn ich ausschließlich neue Bücher kaufen würde – zumal die Preise seit Jahren nur eine Richtung kennen. Darum stöbere ich auch bei jeder Gelegenheit in Bücherschränken, Antiquariaten und nicht zuletzt auch auf den allseits bekannten Online-Plattformen nach Schnäppchen und vergessenen Schätzen.

Warum ist der Online-Buchkauf oft so problematisch?

Das Problem? Online ist der Buchkauf oft reines Glücksspiel. Mal erwischt man ein vorbildlich erhaltenes Buch, mindestens genauso oft ist aber auch das Gegenteil der Fall: der Schutzumschlag fehlt, die Seiten gehen aus dem Leim und Taschenbücher sind immer voller Leserillen. Worthülsen wie „sehr gut“ oder „wie neu“ erweisen sich dabei als mindestens genauso leer wie irreführend.

Die Lösung?

Unter anderem auch dieses Problems möchte sich das junge Startup Bookbot annehmen. Der Gründer Dominik Gazdoš betrieb ursprünglich ein eigenes Antiquariat und versucht nun, das Antiquariat in das 21. Jahrhundert zu hieven. Der Shop an sich funktioniert dabei genauso, wie man sich eben einen Online-Shop vorstellt. Der Clou? Ihr seht bereits vorher das Exemplar, das ihr im Falle eines Kaufs auch geliefert bekommt.

Das Angebot kann sich bereits sehen lassen und sollte eine breite Masse an Lesern ansprechen. Mit den großen Marktführern kann Bookbot zwar noch nicht mithalten – dafür wächst es aber von Woche zu Woche merklich an. Preislich gibt es keine großen Überraschungen, von viel zu teuer bis viel zu billig ist alles vorhanden. Wenn ich etwas kritisieren kann, dann die teilweise unübersichtliche Seitennavigation. Daher mein kleiner Tipp: Im Zweifel führt die direkte Suche nach bestimmten Autoren oder Reihen schneller zum gewünschten Erfolg.

Wie verkaufe ich Bücher auf Bookbot.de?

Den Verkauf selbst habe ich noch nicht ausprobiert. Als Bücherfreund passiert es mir nur sehr selten, dass ich Bücher abgebe. Leider wollen die großen Anbieter diese Bücher dann oft nicht mehr haben – und wenn, dann zu einem Preis, der einem Bild-Redakteur die Schamesröte ins Gesicht treiben würde.

Bei Bookbot ist der Verkauf selbst zwar ebenfalls nicht garantiert (Geld gibt es erst nach erfolgreichem Verkauf), aber immerhin habe ich hier zumindest die Chance, Bares zu sehen. Und falls nicht, werden die Bücher karitativen Zwecken zugeführt.

Zumal der Verkauf nahezu barrierefrei abläuft. Anstatt die Bücher mühsam einzeln einzuscannen, reicht es, die Buchrücken abzufotografieren und dann an Bookbot zu schicken. Zudem bemüht sich das Unternehmen auch, den Transport möglichst angenehm zu gestalten. In Berlin kann man sich etwa die Bücher vom Book-Boten abholen lassen, in Wien besteht sogar eine Kooperation mit Thalia.

Meine Bestellung

Ich habe die Gelegenheit genutzt und Bücher bestellt, die mir im Laufe der letzten Jahre von euch empfohlen wurden. Auf diesem Wege haben es Tschingis Aitmatows Du meine Pappel im roten Kopftuch, Erich Maria Remarques Drei Kameraden und Der schwarze Obelisk und Wir von Jewgenij Samjatin endlich in meine Regale geschafft.

Und insgesamt bin ich äußerst zufrieden mit meiner Bestellung. Ich hatte aufgrund der Bilder ein ziemlich genaues Bild im Kopf und konnte den jeweiligen Zustand in meinen Entscheidungen miteinbeziehen. Zu meiner freudigen Überraschung war der Zustand entweder genau so wie erwartet oder sogar deutlich besser (Drei Kameraden stammt immerhin aus dem Jahre 1955!).

Pro/Contra

Pro
  • Relativ viele Klassiker
  • Innovationsfreude ist spürbar
  • Bücher können vor dem Kauf betrachtet werden
Contra
  • Relativ kleiner Katalog
  • Bezahlung erst nach erfolgreichem Verkauf

Fazit


Insgesamt bin ich positiv überrascht von Bookbot. Die fehlenden Bilder vor dem Gebrauchtbücherkauf waren mir schon immer ein Dorn im Auge. Und dass auch viele ältere Bücher angeboten werden, erfreut natürlich mein bibliophiles Sammlerherz – auch wenn das Angebot noch nicht mit den einschlägig bekannten Vertretern mithalten kann.

Nicht zuletzt überrascht das Unternehmen auch mit einigen innovativen Ideen und scheint gerade erst Fahrt aufzunehmen. Zudem scheinen es sich unsere Platzhirsche im Online-Markt ein Stück weit zu bequem gemacht zu haben – da wird ein wenig Konkurrenz allen Beteiligten guttun. Bookbot stellt damit zumindest eine ernst zu nehmende Alternative dar, die definitiv einen Blick wert ist.

Transparenzhinweis: Bookbot.de stellte mir die oben genannten Bücher kostenfrei zur Verfügung.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
5 Kommentare
Neuste
Älteste
Inline Feedbacks
Sehe dir alle Kommentare an
Liegeradler
24.09.2024 20:08

Was passiert denn mit deinen eingesandten Büchern, wenn die nicht verkauft werden?
Bekommst du die gratis zurückgeschickt?

Aleshanee
Aleshanee
20.09.2024 07:49

Schönen guten Morgen!

Diese Seite scheint ja schon recht gut zu sein – auch wenn sie noch am Anfang steht. Leni von Meine Welt voller Welten hat auch grade einen Beitrag dazu geschrieben -ich hab euch beide heute in meiner Stöberrunde verlinkt 🙂
Ich werde auf jeden Fall mal genauer schauen und vielleicht sogar versuchen, mal meine überschüssigen Bücher dort loszuwerden ^^

Liebste Grüße, Aleshanee