Klassikervorschau Frühjahr 2025
12.11.2024
- Magazin
Wieder einmal neigt sich das Jahr dem Ende zu und damit ist es für Buchliebhaber an der Zeit, die aktuellen Frühjahrskataloge durchzublättern und das kommende Lesejahr zu planen. Wer sich das Blättern ersparen möchte, der findet hier eine subjektiv geprägte und wie immer nicht einmal ansatzweise vollständige Auswahl.
Mittlerweile haben die meisten – aber längst noch nicht alle – Verlage ihre Frühjahrskataloge veröffentlicht. Sollte es zu lohnenswerten Ergänzungen kommen, so werde ich diese selbstverständlich zeitnah hier einpflegen. Neben dem neuen Titelbild habe ich eine neue Funktion für euch eingerichtet: Mit einem Klick auf das Vorschaubild könnt ihr das Cover vergrößern. Und nun viel Spaß beim Stöbern!
(Stand: 13.12.2024)
Januar 2025
Benvenuto Cellini – Leben des Benvenuto Cellini (01.01.2025)
Goethes Sehnsucht nach der Kunst und Kultur Italiens mündete 1798 schließlich in der Übersetzung der Autobiografie Benvenuto Cellinis des großen Goldschmieds, Bildhauers und typischen uomo universale der Renaissance. Seine große Begabung bescherte ihm schnell reiche Gönner, darunter Adlige und Päpste. Doch wer die Lebensgeschichte eines wohlerzogenen florentinischen Höflings erwartet: weit gefehlt! Cellini, einer der wichtigsten Künstler des Manierismus, war in zahlreiche Händel und Abenteuer verwickelt und wurde nicht nur einmal des Mordes angeklagt, eingekerkert und sogar zum Tode verurteilt doch bisweilen neigte der Autor auch zu künstlerischer Übertreibung Gesichert ist jedoch, dass der exzentrische Cellini auf seinen Reisen zahlreichen Persönlichkeiten der Renaissance begegnete, unter anderem Michelangelo und Tizian. Das Buch ist eine einzigartige Reise in eine Zeit, in der die Kunst eine herausragende Stellung einnahm. Und zugleich ist das hochinteressante Zeitdokument auch Autobiografie, Künstlerporträt, Gesellschafts-, Historien- und Abenteuerroman und somit nicht nur für Kunst- und Geschichtsinteressierte zu empfehlen. Petersberg
Ernst Toller – Eine Jugend in Deutschland: Die Urfassung (02.01.2025)
Erstmals nach dem bis heute unveröffentlichten Typoskript: Ein Klassiker, der von konsequenter Haltung und furchtlosem Handeln erzählt in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist Im Sommer 1924, also vor hundert Jahren, begann Ernst Toller mit der Arbeit an seinem autobiographischen Roman »Eine Jugend in Deutschland«. Erst der »Zusammenbruch von 1933« brachte ihn jedoch dazu, das Werk auch fertig zu stellen. Das Buch, das er für sein Bestes hielt, erschien im November 1933 im Amsterdamer Querido Verlag. Toller schildert darin seine Kindheit und Jugend in der westpreußischen Kleinstadt Samotschin, seine Entwicklung vom Kriegsfreiwilligen zum Pazifisten und Sozialisten und seine Beteiligung an der Münchner Räterepublik. Nach deren Niederschlagung wurde er vor Gericht gestellt und als Hochverräter zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Doch es ist nicht nur seine eigene Lebensgeschichte, die Toller hier erzählt. Es ist auch die Geschichte einer Generation, die erstmals in Deutschland den Versuch macht, einen demokratischen Sozialismus zu verwirklichen. In dessen Scheitern spürt er die Ursachen der Probleme auf, die zum Aufstieg Hitlers und zum Untergang der Weimarer Republik geführt haben. Der neu edierte Text stellt erstmals drei verschiedene, in der Forschung teilweise unbekannte Textfassungen vor und ermöglicht so eine vergleichende Lektüre. Der ausführliche Stellenkommentar leuchtet zudem die historischen Hintergründe und werkgeschichtliche Zusammenhänge aus, gibt Aufschluss über die Arbeitsweise des Autors und zeigt, wie Toller im Exil den Text zunehmend in Stellung gegen den Nationalsozialismus bringt. Wallstein
Giacomo Casanova – Abenteuer in Venedig (15.01.2025)
GIACOMO CASANOVA – der große Dandy des Ancien Régime, Frauenheld, Soldat der Republik Venedig, Kardinalsekretär in Rom, Lotterieeinnehmer des französischen Königs, Geheimagent der venezianischen Inquisition. Er frönte den Sinnenfreuden wie kaum ein anderer: er liebte die Frauen, das Essen und die Reisen. Phantasievoll schlug sich dieser Bonvivant in den verschiedenen Berufen durch, seine Abenteuer führten ihn von Italien bis England, von Spanien über Frankreich und Deutschland bis nach Russland – ein weltmännischer Libertin, der sich bei Hofe ebenso zu Hause fühlte wie im philosophischen Gespräch mit Voltaire, Rousseau und Winckelmann. Im Alter (Casanova wurde 1725 in Venedig geboren und starb 1798) sah er sich einsam und ohne Kredit und verfasste im böhmischen Dux jene Lebenserinnerungen, die in ihrer schonungslosen Offenheit in der europäischen Literatur bis heute ihresgleichen suchen. Hier berichtet Casanova über seine venezianischen Abenteuer in den Jahren zwischen 1754 und 1756, über die Verbindung zur schönen Signorina C.C., der einzigen Frau, um deren Hand er jemals formell anhält, über die Liebesorgien mit der Nonne M.M. und über seine Verhaftung durch die Staatsinquisition, über den Aufenthalt in den Bleikammern von Venedig und über seine abenteuerliche Flucht aus diesem berüchtigten Kerker. Nikol
Edgar Allan Poe – Der Untergang des Hauses Usher (illustrierter Roman): und weitere außergewöhnliche Kurzgeschichten (30.01.2025)
Das imposante Haus Usher wird einzig vom letzten Stammhalter der Familie, Roderick, und seiner Zwillingsschwester Madeline bewohnt. Roderick behauptet seit einiger Zeit, er leide unter einer schweren Krankheit, die seine Familie seit Generationen heimsucht. Besucher des Hauses werden von einer erdrückenden Atmosphäre begrüßt, einem Miasma des Unheimlichen, das die makabren Bewohner scheinbar längst verschlungen hat… Das Genre der Schauerliteratur wurde geprägt von den Werken Edgar Allan Poes. Seit mehr als 150 Jahren faszinieren und inspirieren sie Autoren wie Stephen King oder Neil Gaiman. Auch Filme, Musik, Comics und unzählige Mischformen aller Spielarten der Kunst ziehen Inspiration aus Poes symbolistischer Literatur. Die Gebrüder Brizzi – unangefochtene Meister der literarischen Comic-Adaption – versehen in diesem Band 11 Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe mit detailreichen Graphitzeichnungen: »Die schwarze Katze«, »Die Maske des Roten Todes«, »Der Goldkäfer« und natürlich »Der Untergang des Hauses Usher« finden in diesem Prachtband mit über 100 Illustrationen eine würdiges Neu-Edition. Splitter
Ruby Ferguson – Lady Rose (23.01.2025)
Schottland in den dreißiger Jahren: Dacre, ein Anwalt aus England, und sein Freund Van Elsen aus New York sind zum Golfen hergekommen. Aber bald schon ist die Erkundung der Highlands faszinierender als das Spiel. Von Edinburgh aus fahren sie die Küste hinauf, folgen dem windumtosten Blau und stehen plötzlich vor den Toren von Keepsfield. Das klassizistische Anwesen verschlägt ihnen den Atem. Seit Jahrzehnten verlassen, versucht nur noch die Hausdame Mrs Memmary, die Erinnerungen zu bewahren. Sie führt die Besucher durch das prachtvolle Herrenhaus und erzählt ihnen von Lady Rose, der sie hier einst zu Diensten war. Von der unbeschwerten Kindheit der aufgeweckten Rose in den 1860ern – ein Leben wie ein endloser Sommer – über ihre Jugend in einem englischen Internat bis hin zu ihrer standesgemäßen Hochzeit mit Sir Hector, dem adeligen Besitzer des benachbarten Anwesens. Die Idylle begann zu bröckeln, als Lady Rose auf einer Parkbank in Edinburgh ihrer großen Liebe begegnete. Kampa
Februar 2025
Mary Shelley – Mathilda (01.02.2025)
»Mathilda«, ist der zweite Roman von Mary Shelley, der zwischen August 1819 und Februar 1820 geschrieben und erstmals 1959 posthum veröffentlicht wurde. Mary Shelley, die vor allem bekannt für ihren Roman »Frankenstein« ist, hat in diesem Roman eine schwierige Vater-Tochter-Geschichte beschrieben. Die Geschichte wird rückblickend von Mathilda erzählt, die auf ihrem Sterbebett liegt und nicht mehr lange zu leben hat. Zunächst erzählt sie von ihrer einsamen Kindheit ohne ihre Eltern, in der sie ihren Vater sehr vermisste, der ständig auf Reisen war. Eine glücklichere Zeit brach an, als ihr Vater zurückkehrte und sie endlich bei ihm leben konnte, doch ihr eigener Vater verliebte sich in sie. Pendragon
Heinz Liepmann – Das Vaterland (05.02.2025)
Hamburg 1933: Nach acht Wochen auf See kehrt der Dampfer Kulm in seinen Heimathafen zurück. Die sozial wie weltanschaulich ungleiche Besatzung des Schiffes findet sich in einem radikal veränderten Land wieder: Die Nationalsozialisten sind an der Macht und herrschen mit Gewalt und Willkür. Die Mannschaft muss sich dem brutalen neuen Gesicht Deutschlands stellen. Zwischen politischen Spannungen, persönlichen Konflikten und der Suche nach einem Platz in einer unbarmherzigen Gesellschaft entfaltet sich eine mitreißende Erzählung über Identität und den Kampf um das Überleben. Pendragon
Alice Berend – Frau Hempels Tochter (12.02.2025)
Die Schustertochter Laura lebt mit ihren Eltern in einem Berliner Mietshaus, in dem sich die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten begegnen. Seit sie als Kindermädchen für den Bankdirektor im gleichen Haus arbeitet, träumt sie von Besserem – besonders, als sie am Fenster gegenüber einen melancholisch dreinschauenden jungen Mann entdeckt. Wird es ein Happy End für Laura und ihren verarmten Grafen geben? Reclam
Leo Tolstoi – Krieg und Frieden (14.02.2025)
Krieg und Frieden erzählt die epische Geschichte der russischen Gesellschaft vor dem Hintergrund von Napoleons Invasion in Russland. Im Mittelpunkt stehen die drei Charaktere Pierre Besuchow, der uneheliche Sohn eines Grafen, der um sein Erbe kämpft und sich nach geistiger Erfüllung sehnt; Fürst Andrej Bolkonski, der seine Familie zurücklässt, um im Krieg gegen Napoleon zu kämpfen; und Natascha Rostow, die schöne junge Tochter eines Adeligen, die beide Männer intrigiert. Während Napoleons Armee einmarschiert, stellt Tolstoi auf anschauliche Weise dar, wie Charaktere mit unterschiedlichem Hintergrund – Bauern und Adelige, Zivilisten und Soldaten – mit den Problemen kämpfen, die bezeichnend für ihre Zeit, ihre Geschichte und ihre Kultur sind. Nikol
Colette – Claudines Elternhaus (18.02.2025)
Colette ist unvergleichlich. Die Frau, die heute neben Flaubert und Proust steht, beginnt als Enfant terrible: Ihre provozierenden „Claudine“-Romane veröffentlicht der Ehemann unter seinem Namen; später sorgt ihr freizügiges Leben für Skandale.
In „Claudines Elternhaus“ schreibt Colette ihre eigene Geschichte: Kindheit und Jugend in dem kleinen burgundischen Dorf, eine zärtliche, ironische Hommage an Eltern, Geschwister, an Handwerker, Honoratioren, Schulkameraden und nicht zuletzt die geliebten Tiere. „Claudines Elternhaus“ erzählt davon, wie ein kleines Mädchen zu Colette wird – das wunderbare Selbstporträt einer großen Schriftstellerin. Zsolnay
Sigrid Boo – Dienstmädchen für ein Jahr (18.02.2025)
Eine Tochter aus gutem Hause ist Dienstmädchen für ein Jahr: das «Downton Abbey» im Norwegen der Dreißigerjahre.
Wie konnte ihr das passieren? Eben noch diskutierte Helga, das Abitur frisch in der Tasche, mit ihren Freundinnen und Freunden im Café darüber, ob Frauen richtig anpacken können. Und im nächsten Moment schlägt die lebenslustige Tochter aus gutem Hause dem jungen Mann, den sie gern heiraten würde, eine Wette vor: Schafft sie es, ein Jahr als Dienstmädchen durchzuhalten, muss Jørgen ihr einen Ring schenken. Dabei hat sie selbst nie einen Finger gerührt. Als sie anonym auf einem Landgut in Dienst tritt, muss sie sich immer wieder neu beweisen. Wo sie früher bei Festen als Gast am gedeckten Tisch saß, muss sie nun bedienen und tagein, tagaus waschen, putzen, kochen. Als jemand Helga erkennt, erfahren alle in Küche und Hof, dass sich die junge Frau als eine andere ausgegeben hat, auch Chauffeur Hans, mit dem sie mehr als gut auskommt. Dabei beginnt Helga durch ihre neuen Freundinnen und Freunde gerade erst zu verstehen, was im Leben wirklich zählt. rowohlt
Colette – Vom Glück des Umziehens (20.02.2025)
Colette weiß, es ist gefährlich, zu lange in der Hülle einer alten Wohnung zu verweilen. Besser ausziehen und anderswo sein Glück versuchen: Zwischen Bücherkisten und Körben voller Geschirr wird die Katze gesucht und das letzte Bild geborgen, die Wände klingen seltsam hohl und draußen steht der Umzugswagen bereit – auf in ein neues Leben, wo die Sonne einen anderen Weg an die Wand zeichnen wird.
Die französische Kultschriftstellerin zieht mit uns durch Paris, in kleine, große, windschiefe, dunkle und erhellende Wohnungen, sinniert über die Nachbarn im Hinterhaus und die Schritte im Flur, übers Ankommen und Loslassen und über den richtigen Ort.
In einer liebevollen Ode an das Umziehen schreibt Colette all jenen, denen der Umzug dräut, einen Silberstreif an den Horizont. Unionsverlag
Constance Fenimore Woolson – Skizzen des Südens (21.02.2025)
Sumpfgebiete, Mangrovenwälder und ein kleines Klavierzimmer: Constance Fenimore Woolsons meisterhaft inszenierte Erzählungen verhandeln das Schicksal dreier Frauen an den vom Tourismus noch unentdeckten Küsten Floridas in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ob katholische Ordensschwester, überambitionierte Ziehmutter oder junges Mädchen – sie alle verbindet die Suche nach Zugehörigkeit und Identität inmitten eines vom Aufeinandertreffen unterschiedlichster Kulturen geprägten Landes. Mit scharfer Beobachtungsgabe und feinem Gespür für zwischenmenschliche Begegnungen beleuchtet Woolson ein lehrreiches Stück inneramerikanischer Geschichte. Ihre »Skizzen des Südens« sind psychologisch brillant, höchst unterhaltsam und auch 140 Jahre nach Erstveröffentlichung relevant wie am ersten Tag. Mare
Katherine Mansfield – In der Bucht (21.02.2025)
Erfrischend kalt funkelt das Meer in der Crescent Bay. Im Bungalow der Burnells kann man es an diesem Morgen durch das offene Fenster rauschen hören. Sobald das Familienoberhaupt Stanley Burnell das Haus verlässt, erwachen die Frauen der Familie erst richtig zum Leben. Während Stanleys Schwägerin Beryl mit der skandalösen Mrs. Kember ein Bad im Meer nimmt, liegt ihre Schwester Linda schläfrig im Garten und genießt die Abwesenheit ihrer Kinder, die irgendwo durch die Wiesen stromern. Und spätestens, als sich abends Schatten über das Haus legen, erweist sich die Idylle des Sommertags als trügerisch. Mare
Elinor Mordaunt – Das Herz eines Schiffes (21.02.2025)
Ein Bruderzwist gipfelt in einem Showdown auf hoher See, ein Kapitän erzwingt die Treue seiner dem Untergang geweihten Mannschaft, ein sterbenskranker Mann erträumt sich einen Heldentod im Kampf mit Piraten, und ein verliebtes Schiff verweigert seiner Besatzung den Dienst. Wer geglaubt hat, gutes literarisches Seemannsgarn sei nur von Autoren wie Jack London, Joseph Conrad und Rudyard Kipling gesponnen wroden, der hat sich gründlich getäuscht: Elinor Mordaunts maritime Erzählungen, die zwischen 1912 und 1934 erschienen und in dieser Ausgabe übersetzt und kommentiert von Alexander Pechmann erstmals auf Deutsch vorliegen, sprühen vor erzählerischer Freude und dramaturgischem Gespür und sind äußerst kenntnisreich, wenn es um das Leben (und Sterben) auf den sieben Weltmeeren geht. Mare
Simon Stalenhag – Swedish Machines (26.02.2025)
Kunst meets Science Fiction: Nach dem von Netflix verfilmten „The Electric State“ der neue illustrierte Roman des Ausnahmekünstlers Simon Stålenhag
Zwei Jugendliche, ein Sommer in den nuller Jahren in Schweden. Linus hat gerade seinen Abschluss an einem Stockholmer Musikgymnasium gemacht, als er Valter wiedertrifft, einen alten Schulfreund. Valter nimmt Linus mit auf seine Expeditionen in die Svartlöten-Schutzzone: ein riesiges Ödland, das entstand, als eine gewaltige Explosion nach einem fehlgeschlagenen Waffentest im Juli 1980 Zeit und Raum auseinander gerissen hat. Gigantische und in der Landschaft zerstreute Architekturen beherbergen Artefakte mit rätselhaften Eigenschaften. Und während sie gemeinsam die mysteriöse Zone erforschen – und plündern -, kochen die Gefühle unter der Oberfläche hoch. Fischer TOR
Sidonie-Gabrielle Colette – Chéri (26.02.2025)
Macht Liebe selig? Lässt sie uns über uns hinauswachsen? Schenkt sie uns ewige Jugend? – Diese und andere zeitlos aktuelle Fragen verhandelt dieser vibrierende Roman über die Höhen und Tiefen einer Beziehung, die gegen alle gesellschaftlichen Konventionen verstößt und gerade deshalb etwas Erhabenes gewinnt. Chéri, der titelgebende Held, ist mit seinen vierundzwanzig Jahren ein Bild von einem Mann, unwiderstehlich in seiner Ungezwungenheit und Eleganz, vor allem aber in seinem ausgeprägten Hang zum Pariser Wohlleben. Als Filou, der sich gerne aushalten lässt, ist er für Léa, die weitaus ältere, selbstbewusste und genussfreudige moderne Frau, das perfekte Objekt der Begierde. Hingerissen wie ein junges Mädchen, kann sie der Versuchung einfach nicht widerstehen. Ihre leidenschaftliche Liaison mit dem unreifen Chéri hält für sie so manche Überraschung bereit, vor allem in der erotischen Liebe, deren Exaltationen hier bei aller Freizügigkeit höchst einfühlsam geschildert werden. Am Ende ist Léa um eine existenzielle Lebens- und Liebeserfahrung reicher, wobei dieser Roman einer Amour fou in gewisser Weise Colettes eigenen Ausspruch widerlegt: «Man stirbt nur am ersten Mann.» Manesse
Vita Sackville-West – Die Herausforderung (27.02.2025)
Auf der griechischen Insel Herakleion ist Julian Davenant nicht irgendwer. Seine Familie, wohlhabende britische Weinbauern, bestimmt auch ohne politische Ämter seit Generationen die Geschicke in dem winzigen Staat. Für Julian, der in Oxford studiert, sind Herakleions Weinreben und Magnolienbäume in erster Linie die passende Szenerie für seine Cousine Eve, die ihm so vertraut ist wie niemand sonst. Doch er wird älter und beginnt, das koloniale Projekt infrage zu stellen. Als ein Archipel vor der Küste Herakleions seine Unabhängigkeit fordert, beteiligt sich Julian an der Rebellion und gerät in ein Abenteuer voller Gefahren und Leidenschaft. Schöffling
Maurice Leblanc – Die Gräfin Cagliostro oder die Jugend des Arsène Lupin (27.02.2025)
Arsène Lupin gehört wie Sherlock Holmes, Pater Brown oder Kommissar
Maigret zu den legendären und klassischen Gestalten der Weltliteratur. Mit
unwiderstehlichem Charme spielt er die Rolle des galanten Gentlemans und
gerechten Diebs. Die Gräfin Cagliostro, mehrfach verfilmt, erzählt die Jugend
des Helden, seine erste Liebe, seine ersten Verbrechen. Ein übermütiges und
geistreiches Lesevergnügen. Voll jugendlichen Übermuts stürzt sich der junge
Arsène Lupin in ein Abenteuer, das er nicht unbeschadet überstehen wird.
Denn sein Gegner ist die Tochter des größten Verschwörers und Hochstaplers
des 18. Jahrhunderts: die Gräfin Cagliostro, verwickelt in eine politische
Affäre um Napoleon und vermeintlich unsterblich. Angezogen von ihrer
atemberaubenden Schönheit, gerät er in einen Strudel aus Betrug und Verbrechen, aus dem ihm auch seine Kaltblütigkeit nicht helfen wird, denn verliebt verliert selbst Arsène Lupin den Kopf. Matthes&Seitz
Mike Johanson – Die Abenteuer des Maclayston, Harry Rupert und andern (28.02.2025)
Der junge Wissenschaftler Harry Rupert erfindet ein künstliches Protein, das den Hunger auf der Welt besiegen könnte. Wären da nicht der New Yorker Chemie-Magnat MacLayston, der lüsterne und skrupellose Jim Reeps sowie der englische Professor Masseby, die sich das Rezept zu ihrem eigenen finanziellen Vorteil unter den Nagel reißen wollen. Zum Glück hat Harry Rupert die Genossen Martin und James, den mysteriösen Andrij Wowk und die geläuterte Tochter MacLaystons auf seiner Seite.
Inspiriert von der westeuropäischen und amerikanischen Abenteuer- und Detektivliteratur, von Jack London über Robert Louis Stevenson bis hin zu den Groschenheften um den amerikanischen Detektiv Nat Pinkerton, bieten Die Abenteuer von MacLayston, Harry Rupert und anderen eine span- nende und rasante Handlung, deren Schauplätze von New York über Paris und London bis in die einst sowjetische Ukraine und das Kongogebiet reichen.
Die trivialen Muster der Massenliteratur reichert Johansen mit poetischen Beschreibungen, in- tertextuellen Verweisen und bissigen Kommentaren auf Kapitalismus und Kolonialismus an und schafft so ein pralles und kurzweiliges Lesevergnügen, das noch heute seine Gültigkeit besitzt. Ursprünglich als zehnteiliger Fortsetzungsroman angelegt, wurde dieser Roman zum ersten Best- seller der Ukraine überhaupt und verkaufte sich bereits 1925 mit mehr als 100.000 Exemplaren. Secession
März 2025
Jane Austen – Vernunft und Gefühl (12.03.2025)
Der Roman zweier ungleicher Schwestern: die eine – voller Lebenslust und Temperament, die andere – beherrscht und vernünftig. Dieses geschwisterliche Doppelporträt erzählt in bezaubernder Anschaulichkeit, was charakterliche Gegensätze bewirken und wie stark in Familien letztlich doch das Verbindende ist. Manesse
Kat Menschik – Lieblingsmärchen (13.03.2025)
Zum 150. Todestag: Kat Menschik illustriert die schönsten Märchen von Hans Christian Andersen.
Die Prinzessin auf der Erbse, Das hässliche Entlein. Allein die Namen der zeitlosen Geschichten des dänischen Märchenerzählers H. C. Andersen wecken Kindheitserinnerungen und lösen tiefe Emotionen in uns aus. Wir begegnen mit Faszination und leichtem Grusel einem Hund mit tellergroßen Augen, lassen uns vom Gesang einer Nachtigall verzaubern und haben tiefes Mitgefühl für ein Mädchen, das sich in größter Not mit ihren leuchtenden Schwefelhölzern Momente des Glücks verschafft.
Kat Menschik hat einige sehr bekannte Lieblingsmärchen ausgesucht, aber auch ungewöhnliche, wie Die Schnecke und die Rosenhecke. Die frühesten Illustrationen dieses Bandes entstanden, als sie ihr erstes Buch machte: Als 16-Jährige illustrierte sie für ihre Mutter Das Feuerzeug und band das Ganze als Buch (Auflage: 1 Exemplar). Galiani
Arthur Conan Doyle – Sherlock Holmes: Buch der Fälle (17.03.2025)
And so, reader, farewell to Sherlock Holmes!
Mit diesen Worten verabschiedet Arthur Conan Doyle die wohl berühmteste Detektivfigur der Weltliteratur. Doch bevor wir ihn ziehen lassen, begleiten wir Sherlock Holmes und seinen treuen Partner Dr. John Watson in den letzten 12 Erzählungen auf eine Reihe von kuriosen, spannenden und rätselhaften Abenteuern. Dabei begegnet das beliebte Ermittlerduo obskuren wissenschaftlichen Experimenten, vereitelt heimtückische Giftmorde und deckt mit Scharfsinn und unkonventionellen Methoden mysteriöse Todesfälle auf. Coppenrath
Rainer Maria Rilke – Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke (17.03.2025)
Rainer Maria Rilkes Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke eröffnete 1912 die Insel-Bücherei. Die erste Auflage war rasch vergriffen, in schnellem Rhythmus folgten immer neue, der Cornet avancierte zum Kultbuch mit Millionenauflage und legte den Grundstein für den Erfolg des Autors und der unverwechselbaren Buchreihe. Die Erzählung vom jungen Fahnenträger, der mit großen Augen durch die Schrecknisse eines universellen Krieges taumelt, hat bis heute nichts… Insel
Osamu Dazai – Nicht länger ein Mensch (19.03.2025)
Im Familienkreis gibt Ōba Yōzō den Quatschmacher, doch es sind die Possen eines Verzweifelten, der seine schweren inneren Kämpfe hinter Sarkasmus verbirgt. Alle wahren Nöte und Gedanken kann er nur seinen Notizheften anvertrauen. In radikaler Offenheit erzählt dieser Roman-Klassiker von einer so gescheiten wie tief beschädigten jungen Seele auf der glücklosen Suche nach Orientierung und Halt. In Japan ist das Buch millionenfach verbreitet, dort entdeckt jede Lesergeneration aufs Neue die Aktualität dieser zeitlosen Geschichte. Anaconda
Ernst Dronke – Polizeigeschichten: Über Armut und Verbrechen im Vormärz (19.03.2025)
Nicht nur in Romanen sind schicksalhafte Geschichten zu lesen, man muss nur in Polizei-Akten schauen. Genau das tat der Publizist Ernst Dronke, ein enger Wegbegleiter von Karl Marx, vor knapp zweihundert Jahren. Er entdeckte Fälle von dummen Fehltritten, die tief ins Elend führten, von überzogenem Amtseifer und drakonischen Strafen gegen kleine Sünder. Seine »Polizeigeschichten« von 1846 geben tiefe Einblicke in den Alltag und die Sinnesart einer Zeit, die nur widerwillig in die Moderne aufbrach und dabei auch klarsichtige Köpfe wie Dronke ins Exil vertrieb. Anaconda
Joseph Roth – Trübsal einer Strassenbahn (20.03.2025)
Joseph Roth war nicht nur der melancholische Romancier einer versunkenen, verklärten Welt, als den wir ihn von Romanen wie »Radetzkymarsch« kennen. Als junger Journalist hat er sich ab 1919 schon früh als überaus hellsichtiger Beobachter aktueller Entwicklungen und als Zeitdiagnostiker einen Namen gemacht. Mit schmerzhafter Klarheit berichtete er über die 1920er Jahre hinweg vom Leben aus verschiedenen Städten in Europa, das vom Krieg gezeichnet, von Massenarbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise geprägt war. Er entwarf in seinen Stadtfeuilletons ein Bild urbanen Lebens in einer Epoche der Unruhe und der Umbrüche. Stets machte er dabei die Empathie zum Instrument seiner Wahrnehmung und beschrieb »Ereignisse von Weltgeschichtsqualität« in ihren unmittelbaren, ihren menschlichen Folgen. Jung und Jung
Robert Neumann – An den Wassern von Babylon (20.03.2025)
Man schreibt das Jahr 1938, ein Autobus quält sich über eine staubige Straße nach Palästina. Hinter denen, die der Zufall in diesem Gefährt zusammengewürfelt hat, liegen bewegte Vergangenheiten, vor ihnen eine ungewisse Zukunft. Ein Grenzposten prüft die Liste der Passagiere: »Juden. Von überall.« Aus Konstantinopel, München und New York, aus Polen und Russland haben sie sich auf den Weg gemacht. Alle sind sie auf der Flucht, viele von ihnen schon seit langer Zeit. Robert Neumanns Exil-Roman »An den Wassern von Babylon« ist ein schillern des Kaleidoskop der jüdischen Diaspora. Er erzählt von verleugneter Identität und trotzigem Aufbegehren, von Naivität und Widerstand, von Duldsamkeit, Zuversicht und Resignation. Dabei spielt Neumann mit den Slangs und Sprechweisen der Milieus, in denen sich seine Figuren bewegen, tritt als wütender Brandredner und bitterer Humorist auf, als akribischer Historiker und bibelfester Romancier. Jung und Jung
Jules Valles – Die Bildung (20.03.2025)
Mit seinen Hundezähnen und Kämpferschultern kommt der unbedarfte Jacques Vingtras 1851 ins pulsierende Paris. Frisch vom Gymnasium, ist er endlich der engen Provinz und dem direkten Einfluss der Eltern entkommen. Seine neu gewonnene Freiheit widmet er der Lektüre verbotener Bücher und leidenschaftlichen Diskussionen bei Zwiebelsuppe und billigem Wein. Im Kreis von Gleichgesinnten entwickelt sich sein revolutionärer Geist, und so steigt er in den drei blutigen Dezembernächten, die ganz Frankreich verändern, auf die Barrikaden – bereit, für seine Ansichten zu sterben. Unionsverlag
James Hilton – Shangri-La (20.03.2025)
Frühjahr 1931. Im indischen Baskul toben Unruhen, ein revolutionärer Umbruch steht bevor. Der englische Konsul Conway, sein Stellvertreter, eine englische Missionarin und ein amerikanischer Geschäftsmann müssen fliehen. In einem kleinen Flugzeug soll es nach Peschawar gehen. Doch die Maschine gerät unter rätselhaften Umständen von der vorgesehenen Route ab und muss im Himalaya notlanden. Unerwartet finden sich die vier Fremden in einem abgelegenen Hochtal wieder, einem legendären Paradies des Friedens und der Schönheit, bekannt als Shangri-La. Die buddhistische Klostersiedlung bietet den Gestrandeten Zuflucht – und wirft Rätsel auf. War ihre Notlandung vielleicht kein Zufall? Hat man sie in Shangri-La erwartet? Weshalb? Können sie entkommen? Und wollen sie das überhaupt? Dörlemann
Jane Austen – Die Romane: Gesamtausgabe (26.03.2025)
Die erste einbändige Austen-Gesamtausgabe auf dem deutschsprachigen Markt
Eine feine Beobachtungsgabe, scharfe Gesellschaftskritik und ein subtiler Humor: Mit dieser Mischung gelang es Jane Austen, in weniger als einem Jahrzehnt das Genre des Liebesromans zu revolutionieren. Dabei hat sie zu Lebzeiten nur sechs Romane veröffentlicht: Verstand und Gefühl, Stolz und Vorurteil, Mansfield Park, Emma, Kloster Northanger und Überredung.
Diese hochwertige Geschenkbuchausgabe umfasst die sechs Romane in ungekürzter Fassung in einer Übersetzung von Ursula und Christian Grawe. Eine mehr als 2.000 Seiten umfassende Sammleredition mit zweifarbigen Vignetten, Prägung, zwei Lesebändchen, Dünndruckpapier und Farbschnitt. Das schönste Geschenk, das man allen Janeites machen kann, und eine wunderbare Gelegenheit, ganz neu in die Welt von Jane Austen einzutauchen. Reclam
Maria Leitner – Elisabeth, ein Hitlermädchen (26.03.2025)
Die Schuhverkäuferin Elisabeth ist eine überzeugte Nationalsozialistin, und als sie am 1. Mai den SA-Mann Erwin kennen lernt, scheint zunächst das Glück perfekt. Doch dann wird Elisabeth schwanger, und Erwin rät ihr zur Abtreibung. Auch in politischer Hinsicht entfremden sich die beiden zunehmend, denn Elisabeth wird in ein Arbeitslager geschickt und beginnt dort das System zu hinterfragen. Als ihre Kollegin Selbstmord begeht, entschließt sich Elisabeth zum Protest …
Maria Leitner, die ab 1934 im Exil lebte, reiste undercover durch NS-Deutschland, um den Alltag in der Diktatur möglichst genau beschreiben zu können. Aus diesen gefährlichen Recherchen entstand der vorliegende Roman. Reclam
April 2025
Scott F. Fitzgerald – Der große Gatsby (14.04.2025)
New York in den »Goldenen Zwanzigern«: Der geheimnisvolle Jay Gatsby hat alles, was man mit Geld kaufen kann. Die rauschenden Feste auf seinem märchenhaften Anwesen auf Long Island sind der Treffpunkt der New Yorker High Society. Doch Gatsby selbst bleibt Zuschauer des dekadenten Spektakels und hat nur einen Wunsch: dass seine große Liebe Daisy dort eines Tages erscheint … Insel
Herman Melville – Bartleby, der Schreiber: Eine Geschichte aus der Wall Street (24.04.2025)
Über die Berufsgruppe der Kopisten juristischer Dokumente gäbe es viele Anekdoten zu erzählen, und doch wird über die sogenannten Schreiber nie geschrieben. Die Angestellten der Rechtsanwaltskanzlei in der Wall Street, von der Herman Melville erzählt, wären alle eine Geschichte wert: der alte Turkey, der zumindest bis zum Mittagessen ein vorbildlicher Beschäftigter ist, Nippers, der sehr unter seinem Ehrgeiz und seinen Verdauungsproblemen leidet, und der zwölfjährige Ginger Nut, dessen Vater, ein Kutscher, ihn auf eine bessere Zukunft vorbereiten will. Und dann kommt Bartleby hinzu, setzt sich an seinen Schreibtisch und beginnt zu schreiben: Tag und Nacht, blass, mechanisch, still. Er verlässt das Büro nie, isst nichts als Ingwerkekse, gibt nicht ein Wort über sich und seine Herkunft preis. Kurz: Er weigert sich, etwas anderes zu tun als zu schreiben. Und eines Tages hört er auch mit dem Schreiben auf. Kampa
Virginia Woolf – Mrs Dalloways Party (24.04.2025)
In ihrem konzeptionell wohl bedeutendsten Roman Mrs Dalloway, der zugleich ein Klassiker der Moderne ist, zeichnet Virginia Woolf einen einzigen Tag im Leben einer Frau nach: Clarissa Dalloway, die die letzten Details einer Abendgesellschaft der upper class organisiert. Bevor Virginia Woolf dieses Meisterwerk schrieb, tastete sie sich mittels einer Reihe von Kurzgeschichten an die Party heran. Sie erzählen von einer nervösen jungen Frau, die sich darüber ärgert, dass die anderen Gäste über ihr gelbes Seidenkleid lachen, und von zwei Menschen, die sich in Clarissa Dalloways Salon zum ersten Mal begegnen. Die Erzählungen spielen vor, teils während und schließlich gegen Ende der Party, die bei Virginia Woolf zum Mikrokosmos der Gesellschaft wird. Dörlemann
Mai 2025
Oscar Wilde – Das Bildnis des Dorian Gray (19.05.2025)
Dem vielfach preisgekrönten Übersetzer Eike Schönfeld ist es gelungen, die sprachlichen Finessen und die brillanten Dialoge Oscar Wildes in ein zeitgemäßes Deutsch zu übertragen. Ein wahres Lesevergnügen, das einlädt, dieses Meisterwerk zu entdecken.
Der junge, unverdorbene Dorian Gray gerät in den zerstörerischen Bann des zynischen Dandys Lord Wotton. Fortan führt er ein ausschweifendes Leben, gibt sich ganz dem Vergnügen hin und verliert sämtliche moralischen Hemmungen. Während sein Äußeres unverändert jung und makellos schön bleibt, mutiert sein Porträt zu einer schrecklichen Fratze … Insel
Ernest Hemingway – Der alte Mann und das Meer (26.05.2025)
Die prächtige Schmuckausgabe von „Der alte Mann und das Meer“ bringt die berührende Geschichte des alten Fischers Santiago und seines epischen Kampfes mit einem gigantischen Marlin in besonders edler Form in die Bücherregale von Literaturliebhaber:innen. Die zeitlose Novelle erzählt meisterhaft von Themen wie Stärke, Schmerz und Hingabe. Der vom Pech verfolgte Santiago sticht nach 84 erfolglosen Tagen erneut in See und begegnet seinem größten Gegner, dem majestätischen Marlin. Der Kampf mit dem Marlin bringt Santiago an seine physischen und emotionalen Grenzen. Doch am Ende steht nicht nur der Triumph, sondern auch die tiefe Erkenntnis, wie wichtig der Respekt vor der Natur ist. Mit den einzigartigen Illustrationen erhält dieser weltberühmte Roman ein unverwechselbares neues Gewand. Ein ganz besonderes Geschenk für alle, die Literatur und Bücher lieben! arsEdition
Ulrich Tukur (Hrsg.) – Mit Thomas Mann am Meer (28.05.2025)
Ob Ostsee oder Mittelmeer, ob Atlantik oder Pazifik – sein Leben lang zog es Thomas Mann ans Meer. »Das Meer«, schrieb er, »ist auf irgendeine Weise überall in meinen Büchern gegenwärtig.« Es steht für verheißungsvolle Weite und Glück. Für den Rhythmus der Wellen und das Vergessen der Zeit. Genauso aber auch für gefährliche Tiefe und Tod. Dieses Buch versammelt erstmals die wichtigsten und schönsten Texte Thomas Manns zum Meer. Es begleitet Hanno Buddenbrook in die Sommerferien nach Travemünde und Gustav von Aschenbach nach Venedig. Es reist ans Tyrrhenische Meer, an die Kurische Nehrung und nach Kalifornien. Und sogar der schneebedeckte Zauberberg liegt für Thomas Mann »auf irgendeine Weise« am Meer. Fischer
Patrick O´Brian – Kanonen auf hoher See (22.05.2025)
Kapitän Jack Aubrey wird in Malaysia überraschend das Kommando über die größte Fregatte der britischen Marine übertragen. Da die Acasta in einem englischen Hafen ankert, machen sich Aubrey und sein Freund und Schiffsarzt Stephen Maturin mit der ersten Reisemöglichkeit auf in Richtung Heimat. Doch während sie noch auf hoher See sind, bricht 1812 der Zweite Unabhängigkeitskrieg zwischen England und Amerika aus und macht die ohnehin nicht ungefährliche Überfahrt zu einer schier odysseischen Irrfahrt. Das Schicksal scheint es wirklich nicht gut mit Aubreys Depeschenboot zu meinen: Als die La Flèche eines Nachts in Brand gerät, kann sich die Besatzung in einem Beiboot in Sicherheit bringen und wird vor der brasilianischen Küste von einem amerikanischen Schiff aufgegriffen und als Kriegsgefangene nach Boston gebracht. Doch auch wenn die Zeiten düster sind, streicht ein echter Seemann nicht die Segel. Kampa
Juni 2025
George Orwell – Mein Bericht aus dem Spanischen Bürgerkrieg (19.06.2025)
Ende 1936 ging George Orwell nach Barcelona, um als Journalist über den Spanischen Bürgerkrieg zu schreiben. Doch rasch schloss er sich den republikanischen Milizen an, deren Idealismus im Kampf gegen General Franco auch von Hunger, Kälte und schlechten Waffen nicht unterzukriegen war. Orwells »Hommage an Katalonien« fasziniert als präziser Bericht über die Kämpfe nicht nur an der Front, sondern auch innerhalb der politischen Lager. In Spanien reifte seine entschiedene Kritik am Totalitarismus heran, die später den Kern seines berühmten Romans »1984« bilden sollte. Anaconda
Clarice Lispector – Die Passion nach G.H. (25.06.2025)
G.H., eine vermögende Bildhauerin aus Rio, betritt das Zimmer ihres schwarzen Dienstmädchens, das seinen Dienst gekündigt hat. Der Raum ist überraschend aufgeräumt und leer, »wie in einem Irrenhaus«, nur einige schwarze Zeichnungen an der Wand, möglicherweise die Umrisse eines Mannes, einer Frau und eines Hundes, stören die perfekte Ordnung. G.H. fühlt sich provoziert und öffnet den Kleiderschrank des Dienstmädchens. Sie setzt damit eine Reihe von verstörenden Ereignissen in Gang, die noch in der Rückschau des folgenden Tages ihre menschliche Existenz ins Wanken bringen. Penguin
Juli 2025
Charlotte Mew – Einige Arten zu lieben (15.07.2025)
Charlotte Mew wurde von zeitgenössischen Schriftstellern tief bewundert – und dann vergessen. Während sie in England wiederentdeckt wurde, ist sie hierzulande nach wie vor praktisch unbekannt. Dieser Band versammelt ihre eindrucksvollsten Erzählungen erstmals in deutscher Sprache. Es sind Geschichten von menschlichen Extremerfahrungen, erzählt in einem Ton, der zart und stark zugleich ist und gerade in dieser Mischung elektrisiert. Beck
Eveline Hasler – Ibicaba (29.07.2025)
Im Hungerjahr 1855, als die Kartoffeln im Boden verfaulen und die einheimische Textilindustrie unter dem Druck der englischen Konkurrenz leidet, wandert eine Gruppe von 265 Menschen gemeinsam nach Brasilien aus. Aus Zürich, dem Aargau, Graubünden und dem Glarnerland brechen sie auf, um im vermeintlichen Paradies eine neue Heimat zu finden. Aufrüttelnd und spannend erzählt der Roman ein Stück unbekannter Auswanderungsgeschichte. Er beruht auf geschichtlichen Dokumenten, einem alten Wachstuchheft, das Eveline Hasler fand. Bildhaft bis ins Detail berichtet Hasler von Hunger und Elend, die nur wenige Generationen zurückliegen, aber auch von Utopien, die diesen Menschen Kraft gaben. Nagel&Kimche
Auf welche Bücher freut ihr euch im kommenden Halbjahr?
xx – xx (xx.07.2025)
X
[…] Klassikervorschau Frühjahr 2025 Ich lese nicht gern Vorschauen. Aber ich würde gern. Aber das sind immer so viele und mimimimi. Dank Eugen muss ich das aber auch gar nicht. Danke Eugen! 😉 […]
Vielen Dank für die Zusammenstellung! Ich wälze nicht gern Kataloge – daher gefällt mir die kuratierte Liste sehr. 😉 Simon Stalenhag zählt schon als Klassiker!? Warum nicht!
Sehr gerne!
Ich verwende eine sehr weite Definition und verstecke gerne das eine oder interessante andere Buch in der Liste, das passt schon 😄
Schönen guten Morgen!
Klassiker lese ich ja äußerst selten, aber an und an versuche ich es mal damit. Der alte Mann und das Meer hab ich vor vielen Jahren gelesen, den Stil fand ich schon etwas zäh muss ich gestehen…
Für nächstes Jahr hab ich mir die Geschichten von Poe vorgenommen. Ich hab mir grade die Serie „Der Untergang des Hauses Usher“ angeschaut, die ich sehr genial fand – jetzt hab ich total Lust bekommen, endlich was von ihm zu lesen 😉
Ich hab deinen Beitrag heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Schönen guten Morgen!
Poe ist eine gute Wahl, da hätte ich auch mal wieder Lust drauf. Die Geschichten habe ich schon als Kind verschlungen – sogar Der Rabe hat mich begeistert und das ist bei Lyrik immer sehr schwer gewesen.
Vielen Dank, ich schaue gleich mal vorbei 🙂